Etwas Geschichte

Bereits in der Antike konnte man das Licht mit farbigen Gläsern einfangen, gewissermassen "die Sonne in Bruchstücken".
Nur aus Schriftquellen erfahren wir, dass die ersten christlichen Basiliken mit Buntfestern von geringen Ausmassen ausgestattet waren. Die Einrahmung war aus Holz oder Bronze.

Bei aller Kunstfertigkeit dieser aus dem Orient stammenden Kunst, die sich im Flecht-, Blatt- und Rankenwerk und in den Arabesken zeigte, fehlte aber ein wesentliches Element, die Gestalt des Menschen. In Europa schliesslich sollte das Personen darstellende, in Blei gefasste Fenster geschaffen werden und zwar gegen Ende des 9. Jahrhunderts. Die Zerbrechlichkeit des Materials erklärt, dass praktisch keine greifbaren Zeugnisse mehr vorhanden sind.

Vom 13. Jahrhundert an ersetzt das Glasgemälde im allgemeinen das Fresko. Im 14. und 15. Jahrhundert werden die Glasgemälde heller, die Glasmalereien wirken kälter aber auch verfeinerter. Gegen Ende des 15. Jahrhunderts erscheinen die Farben und die warmen Töne wieder, und es werden die verschiedensten technischen Kühnheiten ersonnen. Die Renaissance reisst das Glasgemälde mit in ihren Überschwang. Die Reformation schenkt der Glasmalerei keine Beachtung. Der Niedergang vollzieht sich im 17. und 18. Jahrhundert in einem grossen Teil von Europa.

Erst um die Mitte des 19. Jahrhunderts lebt das Interesse für die Glasmalerei wieder auf.



Das moderne Kirchenfenster im Jura
Auch der Jura wird von der Erneuerungsbewegung in der sakralen Kunst berührt. Das bezeugen mehrere Kirchenbauten. Es braucht jedoch einen Katalysator, und die französischen Kirchen in der Nachbarschaft des Juras spielen bald diese Rolle, indem einige berühmte Künstler beigezogen werden.

Das Verdienst, diese Strömung sakraler Kunst zu uns geleitet zu haben, kommt der Architektin Jeanne Bueche in Delémont zu.

Die Geschichte beginnt 1953 mit Fernand Léger für die Kirche von Courfaivre. 1958 folgen Estève und Bissière, um nur einige zu nennen.

Diese Kunstschätze lassen sich wohl zählen, es ist jedoch nicht möglich, ihr Inventar abzuschliessen. Auf einem kleinen geographischen Raum sind mehr als 40 Kirchen und Kapellen mit modernen, von Künstlern entworfenen Kirchenfenstern geschmückt. Jura Tourisme schlägt Ihnen eine unvollständige Auswahl dieser entdeckungswürdigen Kunstwerke vor.